Antrag auf Jahreswiederholung / Schulalltag / 1000 Fragen

So, kurz vor Ende der Frist habe ich heute den Antrag auf Jahreswiederholung eingebracht. Selbst dieser wirklich kleine Akt an bürokratischem Aufwand hat mich unheimlich viel Energie gekostet. Es nervt mich einfach schon so sehr, aktuell kann ich gar nicht verstehen, dass ich mir vor einigen Monaten noch Gedanken gemacht habe, weiter zu studieren. Ich fühl mich momentan einfach zu ausgebrannt für alles, der Alltag fordert einach zu viel aktuell. Ich gehe aber davon aus, dass dieser auch genehmigt wird und damit darf ich dann nochmal BA2 machen. Ja, irgendwann werde ich dann auch fertig sein mit dem Studium...

Ansonsten sind die Tage aktuell lang - die Kinder tun sich schwer mit abends schlafen, alles dauert ewig, das führt dazu, dass Abends keine Zeit mehr für andere Dinge bleibt.
Jeden Tag muss ich einen Vortrag halten, wie wichtig es ist, Dinge, die in der Schule gelehrt werden, auch verstehen zu müssen, da alles andere nix bringt außer dreifache Arbeit. Ich weiß nicht, ob wir da versagen oder das Schulsystem oder die Kinder. In meiner Kindheit war das anders - in der Volksschule hat meine Mama jede Hausübung von uns überwacht. Danach mussten wir uns selbst kümmern, ich hab danach aufs Gymnasium gewechselt, das haben meine Eltern beide nicht besucht und von daher wurde vorausgesetzt, dass ich das selbst schaffe. Habe ich auch, ehrlichweise auch ohne große Probleme. Ich hatte meine Hausübungen und Prüfungen ziemlich gut im Griff und habe erledigt, was zu erledigen war. Fertig.
Heute und bei uns läuft das alles anders. Ok, in der Volksschule waren wir auch meistens dabei und haben nachkontrolliert, dass alles erledigt ist. Fehler wurden nicht ausgebessert, Schriftart haben wir versucht, lesbar hinzubekommen (Spoiler: Es hat nicht bei allen Kindern geklappt). Ansonsten waren wir immer hilfsbereit bei allen Problemen und haben bei allen Referaten etc. unterstützt.
So, mit dem Wechsel in die höhere Stufe waren wir natürlich immer noch da und hilfsbereit, aber wir haben den Kindern schon vermittelt, dass wir nicht auf Dauer an alles erinnern und alles kontrollieren - sie müssen selbst nun Verwantwortung übernehmen. Das hast bei der Großen super geklappt - sie war eigentlich instant selbstständig und hat das gut hinbekommen. Manchmal war ist die Zeiteinteilung nicht ideal oder sie hat sich wo verzettelt, aber ehrlich, nix wo man sich beschweren könnte (Ok, kleine Ausnahme, wenn sie wo nicht weiterkommt bei einer Aufgaben, aber nicht mal auf die Idee kommt, im Buch nachzuschlagen, wo das ganze natürlich detailiert und verständlich erklärt drinnen steht, dann reg ich mich meistens schon auf. Buch lesen oder googlen sind ja schließlich nicht soooo außergewöhnliche Lösungsansätze). Wenn sie Hilfe braucht, kommt sie - ansonsten regelt sie ihren Kram alleine.

Gut, dann kamen die Jungs...Nummer 2 war schon in der Volksschule ganz anders, hauptsächlich durch wirklich unfähiges Lehrpersonal (das traue ich mich im Nachhinein sagen, damals mittendrinnen haben wir das nicht erkannt. Könnte ich nochmal zurückreisen, würde ich ihn bereits im ersten Semester rausnehmen und eine Schule finden, die viel besser zu ihm passt), dass ihm jegliche Freude am Lernen verdorben hat. Er hat es mit unserer Hilfe geschafft, das Meiste auf die Reihe zu bekommen, sein Schriftbild ist zwar katastrophal, aber ok. Jetzt ist er in seinem letzten Jahr an der NMS, seine Motivation und sein Organisationstalent gehen so gegen 0 würde ich sagen. Er kann sich schlecht Denge merken, gut das schiebe ich auf die Pubertät, aber aufschreiben ist ihm zu mühsam. Seine Mitschriften kann er oft nicht lesen, seine Bereitschaft, zu Hause zu lernen ist auch eher mau. Fast noch blöder finde ich, dass er selbst nicht erkennt, wo er Hilfe braucht und wann er uns fragen soll. Lieber ist er faul und tut nichts, schreibt wo schnell was ab, damit zumindest kurzfristig der Schein gewahrt ist. Gestern habe ich also mal wieder meine Ansprache gehalten, warum das alles notwendig ist, was es langfristig bringt uswusf.
Nummer 3 und 4 sind ähnlich, was ihre Bereitschaft, Leistung zu erbringen, betrifft.
Und dann sitze ich da, kurz nach 10 Uhr abends, nach 10 Stunden Arbeit, 2 Stunden Pendeln, Taxidienst für 1 Kind, Bett-Bring-Essen-Holen-doch-wieder-aufstehen für 2 Kinder, die jetzt plötzlich fangen spielen müssen, der Frau, die jetzt Floss lernen will und frage mich, ob wir hier versagt haben. Wie kann es sein, dass ich 3 Tage vor der Mathe-Schularbeit mit einem fast 14-jährigen den Lernstoff durchgehen muss, damit er sich überhaupt damit beschäftigt. Sollte ich nicht voraussetzen können, dass es hier selbst schon aktiv mit macht und in seinem eigenem Interesse wiederholt? Und warum muss ich ihm beweisen, was er nicht kann, anstatt dass er mich fragt, wie geht das? Muss es immer so Kräfteraubend sein...ich weiß es wirklich nicht.

#1000Fragen:
309. Was fühlst du, wenn du verliebt bist?
Ich bin einfach glücklich und habe unmengen an Energie
310. Gehört es zum geselligen Zusammensein, viel zu Essen und zu Trinken?
Nein - vorallem nicht viel. Ich sag mal so, ich essen und trinke schon sehr gerne (oder eigentlich Vergangenheitsform, Alkohol vertrage ich zu Zeit gar nicht), aber man kann auch wirklich eine super gesellige Zeit verbringen ohne beides. Eher würde ich sagen zum geselligen Zusammensein gehören die richtige Leute. (Je öfter man das Wort gesellige schreibt und dabei in Gedanken ausspricht, umso seltsamer wirds - gesellig, gesellig, gesellig!)

Kommentare