Volksschuldilemma / Sweet Sixteen - Wochenende

 Freitags waren wir nochmals in den Schulen unterwegs, zum 2. Tag der offenen Tür und ich sag mal so - es ist kompliziert.

Wir waren jetzt in Summe 5 Schulen anschauen, und wirklich gefallen hat mir keine. Was ich mir für die Prinzessin wünschen würde, ist wohl so noch nicht erfunden. Vielleicht haben wir durch die großen Kinder aber auch einfach zu viele (negative) Erfahrungen mit Volksschulen, dass wir oberpenibel sind? Ich weiß es nicht, aber ich dachte, eine kleine Schule mit max. 4 Klassen, nicht mehr als 20 Kindern pro Klasse, idealerweise als Mehrstufenklasse geführt und mit einem Unterrichtskonzept, das die Kinder da abholt wo sie stehen und ihnen selbstständiges Lernen beibringen sollte doch zu finden sein. Zumindest im Angebot der Privatschule, aber meh - nix da.

Bis lang haben wir folgende Schulen besichtigt:

GEPS Alt Erlaa - da waren bereits aller 4 Großen, zumindest für einige Zeit. Großer, großer Vorteil hier ist der Englisch-Schwerpunkt, weil wirkich jeden Tag mit einen Native Speaker im Unterricht etwas gemacht wird. Damit sind die Kinder in jeder weiteren Schule weit voraus und haben eigentlich ohne Aufwand eine Fremdsprache erlernt. Leider ist das noch nicht Standard an den übrigen Schulen. Nachteil - wir kennen einige der Lehrkräfte, davon sind auch welche wirklich absolut nicht geeignet, mit Kindern zu arbeiten. Und man darf sich nicht aussuchen, zu wem das Kind in die Klasse kommt. Außerdem ist die Schule doch auch größer als wir gerne hätten, die Prinzessin war ziemlich erschlagen dort.
VS Bendagasse - wunderschöne Schule, tolle Konzepte, aber leider einfach RIESENGROSS. Selbst ich war erschlagen von der Menge an Menschen & Kindern, die Räume sind weit verteilt im Schulgebäude, nebenan gibt es eine höhere Schule, die Räumlichkeiten sind miteinander verbunden und daher ist es nochmal weitläufiger. Die Mehrstufenklassen war leider auch nicht so überzeugend, sehr vollgestopft mit einer Tonne von Materialien, die Klassenräume eher klein. Da kann ich mir mein Kind absolut nicht vorstellen.
Wiesenschule - Vom Konzept her eigentlich so wie ich das gerne wollte, aber die ganze Schule wirkte sehr kalt und lieblos. Alles einfach so ein bisschen abgerockt, und irgendwie als ob niemand mit Herz dabei sein, wr zumindest mein persönlicher Eindruck. Dazu ist sie ebenfalls recht groß mit einer Menge an Klassen.
St. Ursula - hier gehen ja 2 der Buben aktuell in die NMS, daher kennen wir die Schule schon ein bisschen. Bei der höhere Stufe können wir uns nicht beschweren, da läuft alles sehr gut, daher wollten wir uns auch die VS anschauen, obowhl wir eher dachten, dass das nix sein wird. Aber die Schule hat uns doch ziemlich überzeugt. Es gibt zwar ebenfalls mehr Klassen als wir gerne hätten, aber baulich ist das ganze sehr gut abgegrenzt angelegt und daher viel überschaubarer für ein Kind. Eine der möglichen Lehrerinnen, die 2020 eine 1.Klasse übernehmen wird, hat uns schwer begeistert. Extrem guter Umgang mit den Kindern auf Augenhöhe und ihre Lernkonzepte sind auch sehr fortschrittlich. Also das wäre tatsächlich eine Möglichkeit und eigentlich unsere erste Wahl bis jetzt.
Die Tankstelle - das war eigentlich unsere größte Enttäuschung, vielleicht haben wir hier zuviel erwartet. Von der Beschreibung her ist es genau das, was ich wollte. Es gibt nur 2 Klassen, beide als Mehrstufenklasse geführt, alles wird nach sehr modernen und alternativen Lernkonzepten vermittelt und eben genau auf das Kind abgestimmt. Der Tag der offenen Tür war dann aber sehr ernüchternd, weil es organisatorisch einfach unmöglich war, mit jemand vor Ort zu sprechen. Die Kinder konnten tun und lassen, was sie wollten, ohne das jemand darauf geachtet hätte. Das Lehrpersonal war zum Teil schlecht informiert, die Direktorin so von Menschen unter Beschlag, dass man nichts erfahren konnte von ihr. Außerdem musste man erst mal herausfinden, wer jeweils dort arbeitet und wer nur Besucher ist. Und da ist mir noch bewusst geworden, dass mit Alternativschule auch Alternativeltern einhergehen - ob ich damit dann umgehen kann weiß ich nicht. Ich bin voll für jeder soll so leben wie er möchte etc., aber manches ist mir einfach zu steil und abgefahren.

Somit sind wir uns eigentlich nur einig, noch nicht das richtige gefunden zu haben, aber 2 Schulen werden wir noch im November besichtigen (Lernwerkstatt Sowiedu und die Regenbogenschule). Vielleicht ergibt sich hier noch was.

Samstag stand dann ganz im Zeichen der Großen - sie feierte ihren 16.Geburstag.


Natürlich mit einer großen Party, zuerst noch ganz pflichtbewusst mit der Familie und dann abends zum ersten Mal so richtig Party mit weggehen und feiern mit den Freunden ganz alleine.

Also haben wir den Partyraum in Schale geworfen, gewünscht war eine Deko in Pink und Schwarz, wir haben allerdings nicht übertrieben, sollte ja cool sein. Ab 18:30 waren Eltern unerwünscht, Bier, Radler & Weisswein waren eingekühlt und die Party konnte beginnen.

Wir durften dann nochmal kurz vorbeikommen zum Pizza liefern, und waren ehrlich erstaunt. Erstens war tatsächlich bereits alles ausgetrunken, zweitens saßen alle rund um den Tisch und spielten ein Spiel. Das ganze ohne Musik und wirklich sehr sehr leise. Von außen konnte man nicht mal hören, dass jemand im Raum feiert. Wir waren echt ziemlich baff, wenn ich mich da so an unsere Party zurück erinnere, dann war das fix anders. Aber ich stelle immer wieder fest, dass wir wirklich ein sehr verantwortungsbewusstes Mädchen haben, dass so ziemlich alles anders macht als wir. Muss vermutlich auch so sein und gut für uns, somit müssen wir uns weniger sorgen.

Bei den Jungs wird das vermutlich sowieso alles wieder anders sein und wir werden unsere Sünden zur Genüge abbüssen.












Kommentare